Kerwereden

Wir haben mit der Rede zur Eröffnung des Weinfestes einen alten Brauch wiederbelebt, nach dem Bürger das Recht hatten, die Obrigkeit ihres Heimatorts einmal im Jahr in einer öffentlichen Rede zu kritisieren. Dabei wurden Missstände aufgezeigt, Geschehnisse glossiert, aber auch so manches Lob verteilt. Da dem Referenten zwar Straffreiheit zugesagt, diese aber faktisch nicht immer gewährt wurde, hatte man sich damals dazu entschieden, nur noch Junggesellen als Redner zuzulassen, damit nicht eine ganze Familie unter etwaigen Repressalien zu leiden hatte.

Heute wollen wir Junggesellen in Frack und Zylinder mit der Kerweredd zur fröhlich-freien Atmosphäre der Deidesheimer Weinkerwe beitragen, doch so manchen ist schon beim Hören der Kerweredd „das Lachen im Halse stecken geblieben“. Aber mit dem sprichwörtlichen Pfälzer Humor und einem Schoppen Pfälzer Wein lässt sich das Gesagte in der Regel gut ertragen.

Natürlich werden unsere Kerwereden in Pfälzer Mundart geschrieben und vorgetragen.